In den Schaufenstern eines ehemaligen Ladenlokals, das vom Offenen Atelier Mönchengladbach e.V. als kreativer Raum genutzt wird, entwickelte sich eine Installation, die den natürlichen Prozess des Verblassens als künstlerisches Element einbezog. Die über mehrere Tage aufgebaute Bildkomposition trat in einen Dialog mit dem Sonnenlicht, das als aktiver Gestalter die Werke kontinuierlich veränderte.

Die ausgewählten Fotografien, die thematisch die urbane Dokumentation des Projekts fortführen, wurden bewusst dem natürlichen Lichteinfall ausgesetzt. Über Wochen hinweg transformierte die Sonneneinstrahlung die ursprünglichen Abbildungen, ließ Farben verblassen und Konturen verschwimmen. Diese gewollte Vergänglichkeit wurde zum integralen Bestandteil der Installation und verwandelte die statische Präsentation in einen dynamischen Prozess der kontinuierlichen Veränderung.

Das Schaufenster fungierte dabei als Schnittstelle zwischen öffentlichem und künstlerischem Raum. Die allmähliche Verwitterung der Bilder durch das Sonnenlicht spiegelte metaphorisch die Vergänglichkeit urbaner Eindrücke wider und schuf eine poetische Parallele zur fotografischen Praxis des Projekts, die ebenfalls das Flüchtige und Übersehene dokumentiert.

Diese Installation vereint so zentrale Aspekte der künstlerischen Auseinandersetzung: die systematische Beobachtung, die Transformation des Alltäglichen und die Rolle des Zufalls als gestalterisches Element. Die bewusst einkalkulierte Vergänglichkeit der Bilder wurde dabei zur visuellen Metapher für die Flüchtigkeit städtischer Wahrnehmung.